Golfregeln – was Sie auf dem Platz wissen müssen
Golf spielen Sie üblicherweise über eine Runde von 18 Löchern. Jedes Loch beginnen Sie an einem markierten Bereich. Von hier aus schlagen Sie den Ball in Richtung Grün, wo er mit möglichst wenig Versuchen eingelocht werden soll. Sobald Ihnen das gelungen ist, endet das Loch.
Bei der gesamten Partie gelten zwei Grundsätze:
1. Spielen Sie den Ball so, wie er liegt.
Definieren es die Regeln nicht anders, so müssen Sie den Ball stets von der Stelle spielen, an der er zur Ruhe gekommen ist. Wird er jedoch von Naturkräften wie Wind oder Wasser bewegt, schlagen Sie ihn von der neuen Stelle ab. An den ursprünglichen Ort müssen Sie ihn zurücklegen, wenn seine Position durch Sie oder andere Spieler verändert wurde.
2. Spielen Sie den Platz so, wie Sie ihn vorfinden.
Sie müssen die Bedingungen des Platzes hinnehmen und dürfen diese nicht vor dem Spielen des Balls verbessern. Das gilt sowohl für Handlungen während einer Runde als auch für eine Spielunterbrechung. Das Entfernen loser hinderlicher Naturstoffe wie Steine, Zweige und Stöcke ist hingegen erlaubt. Weitere Ausnahmen werden in den Regeln aufgeführt.
Mit diesen beiden Grundsätzen schaffen Sie ein solides Fundament für ein faires Spiel. Lassen Sie uns darauf aufbauen.
Spirit of the Game – so verhalten Sie sich beim Golfen richtig
Auf dem Golfplatz wird von Ihnen erwartet, dass Sie entsprechend des sogenannten Spirit of the Game spielen:
Handeln Sie aufrichtig
Befolgen Sie alle Regeln und seien Sie in allen Aspekten des Spiels ehrlich. Dazu gehört auch, dass Sie bei einem Verstoß die entsprechende Strafe anwenden. Andernfalls können Sie disqualifiziert werden.
Nehmen Sie Rücksicht
Spielen Sie zügig und stören Sie andere nicht. Die Sicherheit aller Spieler hat zu jeder Zeit höchste Priorität.
Schonen Sie den Golfplatz
Gehen Sie achtsam mit dem Gelände um. Legen Sie Divots zurück und treten Sie diese fest. Streichen Sie den Sand in Bunkern glatt und bessern Sie Pitchmarken aus.
Diese und weitere Verhaltensregeln können Sie detailliert in unserem Artikel zur Golf-Etikette nachlesen.
In der Kürze liegt die Würze – 5 knackige Regeln zum Merken
Der Golfprofi Gene Littler sagte einmal: „Golf ist nicht das Spiel großartiger Schläge. Es ist das Spiel der genauesten Fehlschläge. Wer die kleinsten Fehler macht, gewinnt.“
Um sich den Sieg zu sichern, sollten Sie also Fehler vermeiden. Das können Sie jedoch nur dann, wenn Sie die Regeln kennen. Das Problem: Sie sind sehr komplex. Ihre Ausrüstung bestehend aus Trolley, Golfbag und Schläger ergänzen Sie am besten durch ein kompaktes Regelwerk. Hier können Sie komplizierte Fälle nachschlagen. Um sich keine groben Fehltritte zu leisten, sollten Sie dennoch die Grundlagen im Kopf haben. Wir haben sie kurz und knapp für Sie zusammengefasst.
1. Die Runde beginnt – der richtige Schlag
Den Schlag führen Sie stets in einer kurzen, kräftigen Bewegung aus. Das heißt, der Schlägerkopf darf nur einen kurzen Kontakt mit dem Ball haben. Stoßen und Schieben ist nicht erlaubt. Sie dürfen den Schläger auch in keiner Weise verankern, also zum Beispiel gegen den Bauch halten. Weder der Unterarm noch die Griffhand dürfen den Körper berühren. Zulässig ist es aber, den Griff auf dem Unterarm abzulegen.
Beim Abschlag müssen Sie den Ball innerhalb des markierten Bereichs spielen. Er befindet sich dort, wenn er zum Teil den Abschlag berührt. Als Spieler können Sie außerhalb der definierten Fläche stehen.
In einem Bunker oder einem Wasserhindernis dürfen Sie Ihren Schläger nicht aufsetzen.
2. Die Spielreihenfolge – wer ist wann dran?
Die Reihenfolge am Abschlag ist davon abhängig, wer die sogenannte Ehre hat. Sie bezeichnet das Recht eines Spielers, zu beginnen. Beim ersten Loch wird sie mittels einer festgelegten Startliste, durch Absprache oder ein Zufallsverfahren bestimmt. Danach richtet sie sich nach dem Ball, der am weitesten vom Loch entfernt ist. Gewinnen Sie ein Loch, haben Sie am nächsten Abschlag die Ehre.
Wie strikt Sie sich an die Abfolge halten müssen, kommt auf die Spielform an. Im Lochspiel ist es ratsam, nicht aus der Reihe zu spielen. Andernfalls hat der Gegner das Recht, Ihren Schlag für ungültig zu erklären. Sie müssen ihn dann wiederholen. Im Zählspiel ist hingegen keine Strafe zu erwarten. Ganz im Gegenteil: Sie werden sogar ermutigt, in sicherheits- und verantwortungsbewusster Weise entgegen der Reihenfolge zu spielen. Gemäß dem Motto „Spielen statt warten“, wird hier das sogenannte Ready Golf befürwortet.
3. Ein Loch – ein Ball
Vor Beginn eines Lochs dürfen Sie jeden zugelassenen Golfball wählen. Haben Sie sich für einen entschieden und den ersten Schlag ausgeführt, so spielen Sie mit ihm bis zum Ende des Lochs.
Dabei müssen Sie selbst darauf achten, dass Sie nur Ihren eigenen Ball verwenden. Wir empfehlen daher, ihn mit einer individuellen Markierung zu kennzeichnen.
Geht er verloren oder kommt im Aus zur Ruhe, dürfen Sie einen neuen ins Spiel bringen. Als verloren gilt er, wenn Sie oder Ihr Caddie ihn nicht innerhalb von drei Minuten finden. Im Bereich außerhalb der definierten Platzgrenzen befindet er sich im Aus. Wiederholt wird der Schlag an der Stelle, an der Sie den misslungenen durchgeführt haben.
Zwischen dem Spiel von zwei Löchern dürfen Sie den Ball austauschen.
4. Droppen – so lassen Sie den Ball richtig fallen
Wenn Sie beim Golf einen Ball halten und anschließend mit der Absicht loslassen, dass er ins Spiel kommt, wird das Droppen genannt.
Sie droppen unter anderem dann, wenn der Ball von Ihnen für unspielbar erklärt wird, im Aus landet oder Sie eine straflose Erleichterung in Anspruch nehmen. Bestimmen Sie in dieser Situation zunächst den Erleichterungsbereich. Dieser erstreckt sich je nach Fall eine oder zwei Schlägerlängen vom Bezugspunkt. Hier lassen Sie den Ball aus Kniehöhe los, sodass er gerade nach unten fällt. Sie dürfen ihn nicht werfen, drehen oder rollen. Berührt er Sie oder Ihre Ausrüstung, bevor er auf dem Boden ankommt, muss der Vorgang wiederholt werden.
Wichtig ist, dass Sie selbst droppen müssen. Weder Mitspieler noch Ihr Caddy dürfen das für Sie übernehmen.
5. Aus der Bahn – welche Hindernisse Sie wegräumen dürfen
Da sie nicht als Teil der Herausforderung angesehen werden, dürfen Sie lose hinderliche Naturstoffe straflos entfernen. Dazu zählen unbefestigte, natürliche Gegenstände wie Steine, Gras und Blätter. Auch Würmer, Insekten sowie Klumpen aus fester Erde dürfen Sie vom Platz nehmen. Achtung: Sand, lockeren Boden, Tau, Reif und Wasser sind keine losen hinderlichen Naturstoffe.
Sie dürfen zudem ein bewegliches Hemmnis aus dem Weg räumen. Dazu muss es ohne übermäßigen Aufwand und ohne es selbst oder den Platz zu beschädigen, entfernt werden können. Eine Sitzbank dürfen Sie straflos bewegen. Jedoch nur dann, wenn sie nicht angeschraubt ist.
Golfregel-Quiz – prüfen Sie Ihr Wissen
Testen Sie mit unserem Quiz, wie gut Sie auf die nächste Golfrunde vorbereitet sind.
Frage 1:
Erst wenn ein Ball mindestens eine halbe Umdrehung ausgeführt hat, gilt er als bewegt.
Ist diese Aussage richtig oder falsch?
Lösung zu Frage 1:
Sie ist falsch. Ihr Ball gilt erst dann als bewegt, wenn er aus dem ruhenden Zustand seine ursprüngliche Lage verlässt und an einer anderen Stelle zur Ruhe kommt. Die Bewegung muss mit bloßem Auge erkennbar sein. Eine Ausnahme stellt das sogenannte Oszillieren dar. Schwingt Ihr Ball hin und her, bleibt aber in seiner ursprünglichen Lage liegen oder kehrt dorthin zurück, gilt er nicht als bewegt.
Frage 2:
Auf dem Grün nehmen Sie Ihren Ball auf und reinigen ihn. Danach legen Sie ihn an die Stelle zurück, die Sie sich zuvor eingeprägt haben.
Ist dies zulässig?
Lösung zu Frage 2:
Ja und nein. Liegt Ihr Ball auf dem Grün, darf er von Ihnen aufgenommen und gereinigt werden. Seine Position müssen Sie jedoch vor dem Aufnehmen markieren. Danach wird er exakt an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt. Es ist nicht erlaubt, sich diese lediglich zu merken.
Frage 3:
Sie dürfen höchstens 14 Schläger mitführen. Das Ersetzen von beschädigten oder verlorengegangenen Schlägern ist während einer Runde nicht zulässig.
Ist diese Behauptung richtig oder falsch?
Lösung zu Frage 3:
Sie ist richtig. Damit die Schläger gut geschützt sind, dürfen Sie diese aber natürlich in einer Golftasche verstauen. Wer es noch praktischer möchte, legt sich zudem einen Trolley zu. So ist die Ausrüstung sicher aufgehoben.
Frage 4:
Ihr Ball landet in einem Teich. Dürfen Sie einen neuen Ball von einer beliebigen anderen Position spielen?
Lösung zu Frage 4:
Nein, es ist nicht zulässig, von einer beliebigen anderen Stelle zu spielen. Fällt Ihr Ball in eine sogenannte Penalty Area, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie spielen ihn dort exakt so, wie er liegt oder Sie nehmen eine Erleichterung mit Strafschlag in Anspruch. Dann dürfen Sie wie oben beschrieben den Erleichterungsbereich bestimmen, den Ball droppen und ihn anschließend Richtung Loch schlagen.